Kaum haben wir das (Reise-)Jahr 2022 gesund und zufrieden abgeschlossen, durften wir mit unserem Unicorn bereits wieder starten. Das erste Reiseziel im 2023 war Brixen. Die Stadtgemeinde liegt im wahrsten Sinne des Wortes im Herzen von Südtirol und ist eingebettet in eine weite Talmulde.

Umgeben ist die Gemeinde von Weinreben und Obstgärten, welche aktuell aber in der Winterrufe liegen. Um allerdings etwas vom Winter zu spüren, muss man hoch auf den Hausberg – die Plose. Das haben wir denn auch mit der Gondelbahn gemacht und sind auf rund 2’500 m ü. M. tapfer durch den Sulzschnee gestapft.

Verschiedene Schnitzereien sorgen auf unserem Wanderweg für Unterhaltung.
Eindrücklicher Blick auf die Gebirgsgruppe der Dolomiten.

Es stimmt einem aber schon nachdenklich, wenn man realisiert, mit welchem Aufwand der Skitourismus aufrecht erhalten wird, nur um ein schmales Schnee-Band bis ins Tal zu realisieren. Wir sind nicht sicher, ob dieses Geschäftsmodell eine Zukunft hat…

Die Chefin des Unicorn geniesst die Bergsonne 🙂

Diejenigen, welche es nicht auf den Berg zieht, finden viele Sehenswürdigkeiten direkt im Tal. Da ist einerseits Brixen selbst – fast 800 Jahre lang residierten in Brixen Fürstbischöfe, die sowohl geistliche als auch weltliche Macht besassen und das Stadtbild von Brixen massgeblich prägten.

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In Brixen machten nicht nur Päpste und Kaiser Station, sondern 1552 auch der Elefant Soliman auf seinem Weg nach Wien. Die Ankunft des Elefanten in Brixen ist geschichtlich bezeugt. Das Tier war ein Geschenk des portugiesischen Königs Johann III. an seinen Neffen Erzherzog Maximilian von Österreich.

Die Schiffsreise von Lissabon nach Genua war für den Elefanten sicher kein Vergnügen, erst recht nicht der lange Fussmarsch über die Alpen. Die Menschen am Wegesrand erlebten das Tier als Sensation. Auch im kleinen Brixen standen Städter Spalier, als der Elefant kurz vor Weihnachten 1551 mit großem Gefolge einmarschierte.

In diesem Gasthof machte der Elefant Soliman 2 Wochen Rast. Ihm zu Ehren heisst das Hotel auch heute noch HOTEL ELEPHANT. (Foto Wikipedia)

Für den Gasthof, der bald seinen Namen tragen sollte, wurde die Ankunft zum Glücksfall. Der Wirt Andrä Posch beherbergte den Elefanten 14 Tage lang, bis er am 2. Januar 1552 nach Norden weiterzog. Im Mai 1552 erreichte der Dickhäuter die Hauptstadt Wien.

Der langen Reise folgte ein kurzer Aufenthalt: Das Tier starb im Dezember 1553 in der Menagerie in Kaiserebersdorf, wo es an falscher Fütterung und wohl auch an Heimweh zugrunde ging.

Ein Abstecher zum 3 km entfernten, im Jahr 1142 von Bischof Hartmann gegründeten Kloster Neustift, lohnt sich für Besucher Brixens ebenfalls. Gemütlich sind wir mit dem Fahrrad entlang der Eisack auf den im Südtirol fantastisch ausgebauten Radnetz gefahren.

Das Kloster Neustift liegt dominant in den Weinbergen und beherbergt nebst dem Stift ein Schülerhaus, ein Bildungshaus, eine Stiftskellerei sowie ein Stiftsmuseum und eine Stiftsbibliothek mit rund 98’000 Werken.

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Eine letzte Nacht bleiben wir auf dem Campingplatz am Löwenhof um dann morgen wieder die Heimreise in die Schweiz anzutreten.