«Ein schlechter Tag beim Angeln ist immer noch besser als ein guter Tag im Büro.» Dieses Zitat trifft den Nagel auf den Kopf, wenn es darum geht, warum so viele von uns die Flucht in die Natur suchen. Aber warum mache ich, ein begeisterter Camper und Naturfreund, heute die Sachkunde-Nachweis-Prüfung im Angeln? Wenn du jetzt denkst: «Ach, Angeln ist doch nur ein Stock ins Wasser halten und warten», dann lehne dich zurück, denn ich nehme dich mit auf eine Reise, die dich vom absoluten Laien zum begeisterten Unterstützer der Angelprüfung macht.

Für mich war Angeln immer das Sinnbild für endlose Stunden des Nichtstuns, ein Test für Geduld, die ich nie zu haben glaubte. Das Bild eines Anglers, der regungslos am Ufer sitzt und auf das ungewisse Zupfen der Angelschnur wartet, erschien mir wie der Inbegriff der Langeweile. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie diese stille Beschäftigung, bei der man oft mit leeren Händen nach Hause geht, jemanden fesseln kann. Es war für mich ein Rätsel, warum Menschen stundenlang in aller Ruhe warten konnten, nur für den kurzen Moment des Adrenalins, wenn ein Fisch anbeisst. Doch das sollte sich ändern, als ich tiefer in die Welt des Angelns eintauchte und erkannte, dass hinter der scheinbaren Langeweile eine tiefe Leidenschaft und ein intensives Naturerlebnis stecken.

Wir drücken gemeinsam die Schulbank.

Es geht um Verantwortung – gegenüber der Natur, den Tieren und letztendlich auch uns selbst. Die Sachkunde-Nachweis-Prüfung ist nicht nur eine formale Hürde. Sie ist ein Crashkurs in Ökologie, Tierethik und Nachhaltigkeit. Kurz gesagt: Es ist das Einmaleins für jeden, der nicht nur angeln, sondern die Natur auch verstehen und schützen möchte.

Die Vorbereitung auf die Prüfung war ein Abenteuer für sich. Ich habe mich durch Stapel von Büchern gewühlt, Online-Kurse durchforstet und mehr YouTube-Videos geschaut, als ich zählen kann. Aber es war nicht nur trockenes Lernen. Ich habe dabei so viel über die heimische Tierwelt, Gewässerkunde und sogar Wetterphänomene gelernt, dass ich bei der nächsten Campingtour wahrscheinlich der nervige Klugscheisser am Lagerfeuer sein werde, der bei jedem Fisch, der vorbeischwimmt, eine kleine Lektion startet.

Eines der einfacheren Theorieelemente – der Körperbau.

Der heutige Prüfungstag selbst war eine Mischung aus Nervenkitzel und Prüfungsangst, wie ich sie seit der Fahrschule nicht mehr erlebt hatte. Doch als ich erst einmal dort war, umgeben von Gleichgesinnten, die alle das gleiche Ziel hatten, fühlte ich mich sofort zugehörig. Die Atmosphäre war erstaunlich unterstützend, und der Austausch mit anderen Prüflingen – altersmässig zwischen 12 und 65 Jahre – war goldwert. Es war, als würde eine Gemeinschaft von Naturbegeisterten zusammenkommen, um ihr Commitment zur Nachhaltigkeit und zum Naturschutz zu bekräftigen.

Was ich gelernt habe – Mehr als nur Fische

Was habe ich also gelernt? Erstens, dass Angeln eine Kunstform ist, die Geduld, Respekt und ein tiefes Verständnis für das Ökosystem erfordert. Zweitens, dass der richtige Umgang mit Fischen und die Kenntnis über nachhaltige Praktiken entscheidend sind, um unsere Gewässer für zukünftige Generationen zu erhalten. Und drittens, dass Wissen Macht ist – je mehr wir über unsere Umwelt wissen, desto besser können wir sie schützen. Ach ja – und dass man am Ufer eines Gewässers eine überwältigende Materialschlacht abhalten kann, deren Kosten nur durch den eigenen Geldbeutel begrenzt ist 🙂

Jetzt fragst du dich vielleicht: «Muss ich wirklich eine Prüfung ablegen, nur um gelegentlich zu angeln?» Meine Antwort: Ja! Und zwar nicht nur wegen der rechtlichen Anforderungen. Die Sachkunde-Nachweis-Prüfung im Angeln öffnet dir die Augen für die Wunder der Natur und lehrt dich, wie du ein verantwortungsbewusster Teil davon sein kannst. Es geht nicht nur darum, einen Fisch aus dem Wasser zu ziehen. Es geht darum, zu verstehen, wie dieser Fisch lebt, was er braucht und wie wir sicherstellen können, dass auch unsere Kinder die Chance haben, die Freude am Angeln zu erleben.

Letztendlich hat es sich gelohnt. Mit 0 Fehler zum SaNa-Ausweis.

Fazit

Die Sachkunde-Nachweis-Prüfung im Angeln war für mich mehr als nur ein Schritt, um legal angeln zu dürfen. Sie war eine Reise, die mein Verständnis und meine Wertschätzung für die Fischwelt vertieft hat. Ich habe gelernt, dass jeder von uns eine Rolle beim Schutz unserer Umwelt spielt, und dass Angeln eine wunderbare Möglichkeit ist, diese Verbindung zur Natur zu stärken.

Also – packt die Angelruten aus, macht euch schlau, und wer weiss, vielleicht sehen wir uns ja demnächst am Ufer, teilen Geschichten und geniessen die Stille der Natur. Denn am Ende des Tages ist es das, worum es beim Angeln wirklich geht – um die Liebe zur Natur und die Freude, sie mit anderen zu teilen.