Kaum eine andere kroatische Stadt ist ein solcher Touristenmagnet wie Dubrovnik, die Perle der Adria. Oder eben Ragusa, wie der frühere Stadtstaat bis Anfang des 20. Jahrhundert hiess. Dieser Name ist uns Schweizer geläufiger – aber dazu später mehr.

Zuerst haben wir, wie im früheren Post angekündigt, ein paar Tage auf der Halbinsel Pelješac verbracht. Einerseits wollten wir die Insel und Stadt Korčula besuchen, hatten aber gehört, dass dort für Wohnmobile in unserer Grösse kaum Platz zu finden ist. Und andererseits freuten wir uns auf ein, zwei Radtouren durch die kroatische Küstenlandschaft.

Unser Platz auf dem Campingplatz Nevio in Orebić.

Gestanden sind wir in dieser Zeit auf dem Campingplatz Nevio in Orebić. Nur ein Katzensprung von 15 Minuten mit dem Taxiboot nach Korčula. Also für unsere Absichten perfekt.

Die Radwege auf Pelješac sind eher für fortgeschrittene Mountainbiker ausgelegt. Aber wo ein Wille, da ist auch ein Weg. Auch wenn dieser manchmal daraus besteht, dass das Rad nicht gefahren sondern gestossen werden muss. Belohnt wird man danach durch eine wunderschöne Aussicht.

Der bessere Teil des Radwanderweges 🙂
Crkva Gospa Karmelska.

Und da der Rückweg entlang des Meeres führt, erholten wir uns bei einem kühlen Schwumm im Meer.

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Den zweiten Tag nutzten wir für den Besuch von Korčula. Die Insel liegt direkt jenseits des Korčulanski kanal und die gleichnamige Stadt ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Korčula am frühen Morgen.
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Die Stadtmauer lädt zu einem Rundgang ein.

Korčula ist nicht gross und lässt sich gut innert drei Stunden erkunden – ein Kaffee mit inbegriffen. Die Gassen und Plätze sind aber allerliebst und haben auf jeden Fall einen Zwischenstopp auf dem Weg nach Dubrovnik verdient.

Danach haben wir uns mit unserem Unicorn auf den Weg gemacht, um Ragusa bzw. Dubrovnik zu besuchen. Vor der Anfahrt in diese Stadt hatten wir Respekt. Denn schliesslich hat Dubrovnik in den letzten Monaten vor allem durch das Thema «Overtourism» Schlagzeilen gemacht. Nebst Venedig, Barcelona und Amsterdam versucht auch Dubrovnik der Massen Herr zu werden.

Der Besucherstrom konzentriert sich auf die Altstadt, die 400 mal 300 Meter misst. 2016 gab es dort noch vier Lebensmittelläden, aber 107 Souvenirgeschäfte und 143 Restaurants (Quelle: euronews). Nur noch rund 1’000 Einheimische wohnen in der Altstadt. Und dies bei knapp 25’000 Besuchern, welche sich vor der Pandemie täglich in die Altstadt drängten. Die Fernsehserie Game of Thrones, die teilweise in Dubrovnik gedreht wurde, liess die Tourismuszahlen weiter steigen. Eine Belastung waren die Tagesgäste von bis zu sieben gleichzeitigen Kreuzfahrtschiffen. Die Bewohner übten politischen Druck aus mit dem Motto: «Wir müssen die Stadt ihren Einwohnern zurückgeben».

Der Besuch der rund 2 Kilometer langen Stadtmauer ist ein Muss.

Inzwischen hat sich einiges getan. Maximal zwei Kreuzfahrtschiffe dürfen zeitgleich im Hafen vor Anker liegen. Und der Besuch der Stadtmauer kostet € 35 pro Person. Das lässt einem zwar erstmal leer schlucken, dafür sind dann aber alle Zutritte in Museen, Kirchen und Ausstellungen inkludiert. Und es führt dazu, dass der Besuch länger und somit nachhaltiger ist.

Blick von der Stadtmauer auf die Festung, welche bei GoT als Kulisse diente.

Und dass sich ein Besuch lohnt, wusste schon der berühmte Dichter George Bernhard Shaw. Er nannte Dubrovnik schwärmerisch «Das Paradies auf Erden». Ein anderer Zeitgenosse, welchen Dubrovnik begeisterte, war Camille Bloch (1891-1970), ein Schweizer Schokoladenproduzent. Für alle Schweizer Blogleser:innen besser bekannt als Erfinder von Ragusa.

Ragusa, welches seinen Namen der Stadt Dubrovnik verdankt.

Bei der Namenssuche erinnerte sich Camille Bloch an die Stadt Ragusa, das heutige Dubrovnik in Kroatien, wo er einmal Ferien verbracht hatte. Er wählte diesen wohlklingenden Namen auch darum, weil er für alle Landessprachen passte.

Witzigerweise haben wir im Bauch unseres Unicorns immer ein paar Packungen Ragusa mit dabei. Weil es inzwischen die einzige Schweizer Schokolade ist, welche nicht auch im Ausland produziert oder erhältlich ist.

Nicht ganz regelkonform aber bestimmt eines der schönsten Spielfelder weltweit.

Unser Wohnmobil stand während unseres Besuches für zwei Nächte auf dem Solitudo Sunny Camping by Valamar, einem CP in unmittelbarer Nähe der Altstadt. Wenn man Lust auf etwas Nervenkitzel bei der Fahrt durch den Campingplatz hat, wird man mit einem sensationellen Blick auf die Bucht von Dubrovnik belohnt. Wer es lieber ruhiger angehen lässt, findet auch viele Plätze mit grosszügigen Anfahrtswegen.

Abends kann man vom Stellplatz aus die Abfahrt der Kreuzfahrtschiffe beobachten.

Mit dem Uber ist man dann in wenigen Minuten in der Altstadt und verliert keine Nerven bezüglich Überlänge des Wohnmobiles.

Die nächste Station wird Montenegro sein. Wir sind gespannt auf dieses Land, welches wir bisher noch nie besucht haben.

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