Kennt ihr die Situation? Das Wochenende steht an und der Wetterbericht eröffnet einem, dass mit Regen, Schnee und Wind zu rechnen ist. Aber – als Trost – ab Montag wird es wieder schön.

Bislang haben wir eine solche Situation einfach akzeptiert. Was blieb uns auch weiter übrig. Aber heute – mit dem Unicorn im Stall – satteln wir unser Gefährt und machen uns auf den Weg ins bessere Wetterglück. Und selbst wenn uns die erste Etappe nur eine Stunde von Zuhause hinbringt. Sobald wir unser Gefährt betreten, spüren wir Ferienglück in uns aufsteigen.

So machten wir uns also am Donnerstagabend nach einem langen Arbeitstag (auch dies gibt es bei uns noch ;-)) auf den Weg in die Innerschweiz. Wir haben bei Tony und Mägi einen traumhaften Platz über Nomady gefunden. Dort durften wir auch noch nach 21 Uhr anfahren. Der Nachteil bei einem Stellplatz auf einem Hügel ist es, dass bei Sturm die Bude rüttelt. Der Vorteil hingegen, dass Du dann am Morgen mit einem traumhaften Rundblick auf Rigi und Pilatus erwachst.

Aufwachen mit dem Pilatus vor dem Fenster.

Ein Blick auf die Wetter-App bestätigte uns, dass an der italienischen Lago Maggiore-Riviera mit Sonnenschein und warmen Temperaturen zu rechnen ist. Also ging es flott in Richtung Tessin. Gebucht hatten wir auf einem kleinen, aber feinen Campingplatz direkt am See – Camping Village Parisi in Baveno. Und was sollen wir sagen – der Name ist Programm.

Abendessen am See. Isola Bella liegt bereits in der (Abend-)Sonne.

Zwar war es am Freitagabend noch bewölkt, aber bereits am Samstagmorgen sind wir im sonnendurchfluteten Unicorn erwacht und genossen den ersten Kaffee bei Vogelkonzert und Wellenrauschen.

Aufwachen im Unicorn.
So lässt sich der Tag planen.

Die Gemeinde Baveno liegt eingebettet zwischen dem Lago Maggiore mit den vorgelagerten Borromäischen Inseln auf der einen sowie Bergen und Hügeln auf der anderen Seite.

Willkommensgruss vor dem Ratshaus.

Baveno ist ein schon im 19. Jahrhundert bekannter Bade- und Urlaubsort und verfügt über zahlreiche herrschaftliche Villen. Wie die Villa Clara, die vom englischen Ingenieur Charles Henfrey erbaut wurde. Die Einheimischen, mit welchen wir gesprochen haben, nannten sie allerdings «Villa Branca» – nach dem derzeitigen Eigentümer. Ihr kennt bestimmt den Bitterlikör Fernet-Branca. Er wurde erstmals 1845 von Bernardino Branca, als Magenmedizin in Mailand hergestellt.

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Obwohl sie den angelsächsischen Schlössern ähnelt, gehört sie keinem klassischen Baustil an. Die roten Backsteine, die Marmorterrassen, die imposanten Fialen, die Türme, die Gesimse, die Balustraden und die englischen Gärten sind ein wahres Wunder und mit ihren märchenhaften Zügen ist die Villa eine Attraktion für Spaziergänger.

Hier haben sich Richard Wagner, der deutsche Kronprinz und spätere Kaiser Friedrich, die Königin Viktoria von England und Lord Byron aufgehalten.

Aber auch das restlichen Baveno ist eine Reise wert. Primär konzentrieren sich Touristen nur auf die Borromäischen Inseln – und auch die lokale Tourismusindustrie befeuert diesen Trend. Dabei lohnt sich ein Spaziergang durch die engen Gassen allemal.

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Der letzte Teil dieses Blogbeitrages gilt Vera. Sie hat mit ihren Eltern gleich neben unserem Unicorn übernachtet:

Querida Vera. Gracias por contarnos la historia de la princesa del hielo. Os deseamos a ti y a tus padres que lo paséis muy bien y que tengáis un buen viaje en Italia.

Andreas & Beatrice