Heute hatten wir Lust auf eine Fahrradtour, auf Bewegung und Abenteuer. Also sattelten wir frühmorgens unsere Räder und machten uns auf in Richtung Punat. Dort sahen wir vor ein paar Tagen einen Wegweiser mit dem Hinweis auf einen «Olive Oil Trail».
Der abgebildete Radfahrer auf dem Schild wiegte uns in Sicherheit, dass auch unsere City-Bikes für diese Route geeignet wären. Die erste Station auf diesem Oliven-Lehrpfad führte uns an einen Mrgari.
Die Mrgari dienten als Schafzäune. Dreimal jährlich gehen die Hirten aus einem Ort zur Gemeinschaftsweide, auf welcher ihre Schafe frei leben, sammeln und treiben diese zu den Mrgari. Sie treiben diese durch einen trichterförmigen Eingang in den zentralen Teil. Dort sucht jeder Hirte jeweils seine Schafe und treibt diese in seinen kleinen Mrgar, das Blütenblatt dieser Blume. Dort werden diese vom Hirten untersucht und Lämmer gekennzeichnet. Nach der verrichteten Arbeit gehen die Schafe zurück zur Gemeinschaftsweide. Dazu hat jedes «Blütenblatt» einen separaten Ausgang.
Der Mrgari auf dem Lehrpfad wurde zum Kräutergarten umgenutzt.
Gespannt machten wir uns auf zum nächsten Posten auf diesem Pfad – und erkannten mit Schrecken, dass der Weg (mit groben Schotter und Felsen) steil in die Berge führte. Die ersten 300 Meter nutzten wir die Schiebefunktion, um unsere schweren eBikes den Berg hoch zu wuchten. Die Topografie wurde aber immer herausfordernder und der Weg felsiger. So entschieden wir uns schweren Herzens für einen Abbruch der Aktion. Stattdessen suchten folgten wir nun dem Wegweiser nach Baška. Baška ist bekannt für seine Altstadt, seine Kirchen und Strände wie den zentral gelegenen Strand Vela Plaža.
Um dorthin zu kommen musste aber zuerst der Mali Hlam (446 m ü. M.) überquert werden, welcher die West- und Ostküste der Insel Krk trennt. Nach einem anstrengendem Aufstieg wurden wir mit einem atemberaubenden Blick auf die Bucht von Baška belohnt – und einer rasanten Abfahrt in Richtung Meer.
In Baška angekommen wollten wir uns für die Rückfahrt stärken und fragten eine einheimische junge Frau nach dem besten Fischrestaurant im Ort. Sie überlegte nicht lange und schickte uns zum Tuna House. Die Besitzer seinen selber Fischer und verarbeiteten jeweils nur Ihren eigenen Fang. Das war ganz nach unserem Geschmack und wir liessen uns auf der hübschen Terrasse nieder.
Als uns Vito – der Fischer – nach unseren Wünschen fragte, baten wir ihn, uns eine Fischplatte für zwei Personen zusammenzustellen. Sogleich empfahl er uns dazu Gemüse vom Grill und vorab ein Tomaten-Gurken-Salat. Die drei grossen gegrillten Fische waren ein Traum. Zudem bekamen wir auf Kosten des Hauses noch je ein Bonito-Steak. Der Bonito stammt aus der Familie der Thunfische, ist aber etwas kleiner.
Vito geht noch jeden Morgen um 3 Uhr mit seinem Boot raus aufs Meer und fängt den Tagesbedarf. Im Gespräch über seinen Beruf spürten wir, dass für Ihn vor allem Nachhaltigkeit wichtig ist. Nur so viele Fische fangen, wie die Familie täglich benötigt. Und bei der Zahnbrasse vom aktuellen Fang kontrollierte er zuerst, ob der Fisch bereits abgelaicht hat. Andernfalls hätte er ihn wieder in die Freiheit entlassen – denn, so Vito, lieber 10’000 mögliche weitere Fische als ein stolzer Fang.
Wir haben uns so toll mit Vito verstanden, dass wir tatsächlich beide ein T-Shirt mit dem schmucken Aufdruck seines Lokales als Gastgeschenk erhalten haben. Und zum Abschied hat uns seine Mutter – welche für die Küche verantwortlich ist – noch einen kleinen, süssen Gruss aus der Küche gezaubert.
Wir empfehlen Euch das Tuna House von Vito und seinen Eltern gerne weiter. Leider besteht noch kein Eintrag bei Google Map. Aber Vito hat uns seine Telefonnummer mitgegeben: +38 599 339 8969. Und es ist einfach zu finden: Einfach zum Hafen fahren und dann ist es das erste Lokal – direkt am Wasser.
6 comments
Liebe Beatrice, lieber Andreas,
ein sehr schöner Bericht. Da möchten wir doch am Liebsten gleich los, um bei Vito zu speisen. Vielen Dank für den tollen Bericht.
Liebe Grüße von Euren Parzellennachbarn Gisela und Jürgen
Das freut uns, wenn wir Euch inspirieren konnten:-)
Hallo Ihr Zwei
sehr schöner Bericht, danke.
das ist das schöne am Reisen in der Nebensaison; die Leute haben noch Zeit für ihre Gäste und man erfährt viel mehr über die lokale Kultur.
Weiter so mit den Berichten, spannend zu Lesen.
Liebe Grüsse Heinz
Moin Ihr Beiden,
es ist so lesenswert und inspirierend, was aus Deiner/Eurer Feder entspringt.
Wir wünschen uns noch viele weitere Geschichten rund ums 🦄…
Tine und Stefan
Lieber Andi, liebe Béatrice
Da packt mich gerade die Reiselust und bei Vitos Tuna Bar läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Spannend sind diese Reiseberichte, vielen Dank.
Herzliche Grüsse aus dem wunderschönen Oberengadin
Maria
Vielen Dank für Dein Feedback und Euch schöne Ferien