Am Sonntagmittag sind wir also mit der Fähre in Palermo angekommen und haben den Schiffsbauch mit unserem Unicorn ohne Zwischenfälle verlassen. Warme Temperaturen, nette Carabinieri (wir sind statt aus der Hafenanlage in Richtung Zolllager gefahren 😉 ) und eine riesige Portion Entdeckungslust trieben uns an, unser rund 200 km entferntes Ziel Agriturismo Il Gelsomino Ritrovato in Milazzo anzufahren.

Was wir nicht erwartet hatten, ist die sonntägliche Mittags-Rush Hour in der Stadt. Man muss sich mit einem Wohnmobil unserer Grösse schon erstmal daran gewöhnen, dass Verkehrsregelungen im besten Fall Empfehlungen sind, man überall parkieren kann und Lücken im Verkehr um jeden Preis auszufüllen sind 🙂

Die Hauptverkehrsachse aus der Stadt besteht aus einer 10-spurigen Strasse (5 rein & 5 raus) in welche in unserem Fall eine weitere 5-spurige Strasse einfädelte. Irgendein Stadt- oder Verkehrplaner hatte jedoch die Idee, die Auffahrt auf die Autobahn mittels «Tropfensystem» zu regeln. Aber Ampeln werden ja nur in Ausnahmefällen beachtet, also muss eine drastischere Massnahme hinhalten. Mit Betonelementen, welche in Trichterform aufgestellt sind, wird die gesamte Breite der inzwischen 10 Spuren auf eine Einzige reduziert. Drastisch, aber es funktioniert 😉

Was aber den Schweizer Verkehr gewohnten Fahrer überrascht, ist die gegenseitige Rücksichtnahme. Zwar wird gedrängelt was das Zeug hält, aber wenn es mal nicht klappt, winkt man sich zu, lächelt schelmisch oder akzeptiert das Recht des Stärkeren. Unser Unicorn hat schliesslich nicht umsonst 4.8 Tonnen auf den Hüften.

Sizilianisches Gebäck mit Meerblick

Nun werden wir die nächsten Tage hier auf Sizilien geniessen und gelegentlich von unseren Ausflügen und Erfahrungen berichten. Am kommenden Sonntag werden wir die Insel wieder verlassen und den nächsten Teil unserer Reise auf dem Festland beginnen.