Nun ist es soweit – unser Unicorn geht auf grosse Fahrt. Wir haben uns aufgrund einer Empfehlung dazu entschlossen, für die Anreise nach Sizilien nicht die (meist katastrophale) Strasse sondern den Seeweg zu wählen. Dies auch deshalb, weil auf der Insel 18° Celsius und traumhaftes Wetter lockten. Die Tickets waren online schnell gebucht und die Anfahrt durch die Maremma nach Civitavecchia geplant.

Bereits unterwegs erhielten wir eine SMS, dass sich die Abfahrt um 3 Stunden verzögert. Somit hatten wir Zeit es etwas gemächlicher anzugehen.

Warteposition im Hafen von Civitavecchia

Um 18.30 Uhr – die empfohlenen 3 Stunden vor Abfahrt – trafen wir im Hafen ein und wurden speditiv abgefertigt. Die Prüfung des Green Passes (italienisches Impfzertifikat) und unseres digitalen Tickets dauerte keine 10 Minuten. Und danach begann das grosse Warten. Glücklich, wer dabei auf eine Wohnung auf Räder zurückgreifen kann. Ein gut gefüllter Kühlschrank, eine gemütliche Sitzgruppe und die eigene Toilette leisteten gute Dienste.

Eine Stunde vor Boarding kam Bewegung in das Ganze. Hinter einer schwarzen Mercedes-Limousine rasten wir im Konvoi mit anderen Lastwagen quer durch das ganze Hafengelände, nur um in eine neue Warteschlange eingereiht zu werden. Aber das ganze Prozedere war äusserst spannend und es gab immer etwas Neues zu entdecken. Leid taten uns nur die Motorradfahrer, welche stundenlang in der relativen Kälte standen und ebenso wie wir auf das Boarding warten mussten.

Die drei grossen Einfahrtstore auf die Fähre

Dann ging es wiederum ein paar hundert Meter weiter in den innersten Kreis um die Fähre. Und – wie kann es anders sein – auf eine erneute Warteposition. Die nächste halbe Stunde verging aber wie im Fluge. Denn nun beobachteten wir das Gewusel rund um die Beladung. Scheinbar völlig unstrukturiert und chaotisch wurden Befehle gerufen und Trillerpfeifen benutzt, um das gigantische Tetris an PKWs, 40-Tönner, Aufliegern, 10 polnischen Expeditionsfahrzeugen und einem Unicorn unter Deck zu bringen. Dann war es soweit und wir wurden heran gewunken. Die folgenden Minuten des Boardings haben wir Euch mit unserer Dashcam aufgezeichnet.

Die FANTASTIC ist beileibe keine junge Braut mehr. In Verkehr gesetzt wurde sie vor 26 Jahren und das sieht man ihr an. Zudem hat die Dienstleistung an Board vor allem auch durch die Pandemie gelitten. Lediglich ein Selbstbedienungsrestaurant und eine Bar waren geöffnet. Und auch die Einrichtung unserer Kabine hat schon bessere Tage erlebt. Nichts desto trotz war diese Nacht und die Überfahrt mit allem Drum und Dran ein unvergessliches Erlebnis.

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Nach der Ankunft in Palermo stürzten wir uns in den chaotischsten Verkehr seit Mumbai. Ob wir und unser Unicorn diesen unbeschadet überstanden haben, erfahrt ihr im nächsten Blogbeitrag.