2,9 km lang, 616 m breit und bis zu 110 m hoch. Dies sind die beeindruckenden Abmessungen der Düne, die oft auch als die «grösste» Düne Europas bezeichnet wird. Genau genommen ist dies allerdings nicht ganz richtig, wenn man unter Grösse die flächenmässige Ausdehnung der Düne versteht. Keine andere Düne in Europa ist jedoch höher als die Dune du Pilat.

Aufstieg auf die Dune du Pilat.

In der Hauptsaison wird eine Holztreppe gebaut, um den Aufstieg einfacher zu gestalten. Jetzt – im «Winter» – funktioniert das Unterfangen nach dem Prinzip «zwei Schritte vor und einer zurück»…

In Einer-Reihe geht es den Sand-Berg hoch und die Person an der Spitze gibt das Tempo vor, den Überholen ist fast nicht möglich bzw. führt dazu, dass man einige Meter abrutscht. Das ganze funktioniert ähnlich wie «Eile mit Weile» 🙂

In Einer-Reihe wird die Düne erklommen.

Nachdem wir die Düne mühsam erklommen haben, gab es zur Belohnung zunächst einmal den fantastischen Ausblick. Eine goldgelb schimmernde Sandbank, das dunkelblaue Meer mit türkisfarbenen Tönen, der unendliche Atlantik, eine Halbinsel mit Leuchtturm und der Eingang zur Bucht von Arcachon.

Die Belohnung ist ein spektakulärer Blick auf den Atlantik.

Man fragt sich unweigerlich, wo der ganze Sand wohl herkommen mag, den der Wind nach und nach zu solch einer hohen Düne aufgehäuft hat. Und warum eigentlich gerade hier?

Die Sandbank vor der Düne ist die Antwort. Denn was von der Düne aus wie ein flacher, schmaler Sandstreifen aussieht, ist in Wirklichkeit ein Sandreservoir, welches bei Ebbe eine Grösse von ca. 8 km2 erreicht – und damit deutlich grösser ist als die Düne selbst. Zudem liefern die Meeresströmungen feinen Sand an und transportieren ihn direkt vor die Düne.

Das Meer und der Wind sorgen somit für ausreichend Nachschub, so dass die Düne wie eine Walze weiter landeinwärts «rollen» kann, ohne an Höhe zu verlieren. Dabei frisst sie jedes Jahr zwischen 1 – 5 Meter Waldfläche.

Wenn man so auf’s Wasser hinausschaut, fallen einem verschiedene «Stangenwälder» auf. Dies sind die unzähligen Austernbänke und jetzt, bei einsetzender Ebbe, fahren überall die Austernfischer zu ihren Beständen.

Austernbänke vor Arcachan.

Was liegt also näher, als nach dem Abstieg (welcher wesentlich schneller vonstatten ging) den Fischerort Arcachan zu besuchen und uns ein spätes Austern-Mittagessen zu gönnen.

Für uns Landratten immer wieder eindrücklich, wie sich die Landschaft mit den Gezeiten verändert.
Man liebt sie oder man hasst sie 😉

Gestärkt und wieder voller Tatendrang fuhren wir mit unserem Unicorn weitere zwei Stunden in Richtung Süden. Die Nacht möchten wir auf dem Stellplatz von Capbreton verbringen – nur wenige Meter von der Brandung entfernt. Und manchmal muss man auch Glück haben, denn wir konnten uns einen der letzten Plätze sichern.

Direkt hinter den Dünen liegt der Stellplatz von Capbreton.

Die letzten Stunden des Tages verbrachten wir dann am Strand, bestaunten die Wellen, die unendliche Weite und die unerschrockenen Surfer.

Sand und Wasser – so weit das Auge reicht…
Warmlaufen am Strand.
Faszinierend zu beobachten.