Paris ist für viele das ultimative Reiseziel. Alleine die jährliche Besucherzahl des Louvre übersteigt mit 10 Millionen die Einwohnerzahl der Schweiz deutlich. Und all die Millionen Verliebten, welche Paris zur «Stadt der Liebe» kürten, können sich ja wohl nicht irren, oder?

Für viele der Inbegriff von Paris.

Die erste Erfahrung des Schreibenden mit Paris fand um die Jahrtausendwende statt – als er die Stadt zusammen mit seiner pubertierenden Patentochter besuchte. Es blieb kein nachhaltiges Erlebnis. Das Wetter und die unterschiedlichen Interessen vereitelten eine bleibende Erinnerung.

Eine zarte Liebe ist erwacht. Und wurde am kommenden Morgen jäh zerstört.

Mehr als 20 Jahre später als ein neuer Versuch. Unser Unicorn macht es möglich, dass wir vor dem Urlaub am Lago Maggiore einen «kurzen» Abstecher nach Paris wagen. Der Campingplatz im Herzen der Stadt ist rasch gebucht und die Anreise verläuft absolut problemlos.

Die erste Erfahrung des nächsten Morgens ist durchaus positiv. Wir haben eine mehrstündige Fahrrad-Stadttour gebucht und erleben in der kleinen vierköpfigen Gruppe unter der Führung von Gregory eine tolle Zeit.

Wie kann man den Autoverkehr in Grossstädten effektiv beruhigen? Paris wandelt dazu Autotunnels in Fahrrad- und Fussgängerzonen um. Inklusive Streetart-Galerie.

Wir lieben die individuelle Er-Fahrung einer Stadt mit dem Rad. Es ist wesentlich intensiver als vom Oberdeck einer Hop-on/Hop-off-Busfahrt.

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Es hat also alles so schön begonnen. Paris und ich haben uns versöhnt. Eine zarte Liebe ist erwacht. Und wurde am kommenden Morgen jäh zerstört. Zwar war am zweiten Morgen noch alles auf Liebe eingestellt. Die Fahrt mit der Metro ins Quartier Montemartre und der Besuch der berühmten weissen Kuppelkirche Basilika Sacré-Cœur verlief noch ohne Probleme und war frühmorgens ein optischer und sinnlicher Genuss.

Basilika Sacré-Cœur, die berühmte weisse Kuppelkirche von 1914 mit Mosaiken, Buntglasfenstern und Krypta.

Anschliessend haben wir uns entschieden, mit der Metro zum Arc de Triomphe de l’Étoile zu fahren und diesen anstatt des Eifelturmes zu besteigen. Und damit nahm das Unglück seinen Lauf.

Tatort des Raubes – die Metro Nummer Linie 12.

Kurz nach Betreten der Metro wurde Bea Opfer eines Raubes. Eine 4-köpfige Bande nutze das inszenierte Gedränge beim Einsteigen um unbemerkt Ihren Rucksack zu öffnen und die Handtasche zu erbeuten. Beim nächsten Halt der Metro sprangen alle vier aus dem Wagen und warfen kurz vor dem Schliessen der Türen die geplünderte Tasche vor unsere Füsse.

Das war zwar nobel und ersparte uns einigen Ärger mit Verlustmeldungen von Ausweisen. Denn diese sowie alle «unnützen» Kundenkarten und das Schweizer Geld war noch vorhanden. Gefehlt haben aber alle Kreditkarten.

Man könnte fast sagen, Paris ist das Mekka für Taschendiebe.

Tourismusbüro Paris

Nach zwei Stunden telefonieren in alle involvierte Geldinstitute und dem Sperren diverser Konti stand der Verlust fest: rund € 450 und unsere Lust auf Paris.

Uns ist durchaus bewusst, Paris hat wie jede andere grössere touristische Stadt auch ein Problem mit Taschendieben. Da sich in der meist besuchten Stadt der Welt jährlich mehr als 32 Millionen Touristen aufhalten, zieht Paris Taschendiebe förmlich an! Man könnte fast sagen, Paris ist das Mekka für Taschendiebe. Und sicher waren wir im Umgang mit unseren Rucksäcken zu sorglos und zu einem gewissen Punkt selber schuld.

Es ändert aber nichts an der Tatsache, dass Paris und der Schreibende definitiv nicht warm werden. Zu gross ist das emotionale Zerwürfnis.

Wir haben am gleichen Tag die Stadt ungeplant verlassen und fahren nun mit unserem Unicorn in Richtung Italien. In der Hoffnung, in Zukunft von solchen Erlebnissen verschont zu bleiben. Auch «dank» der Erfahrungen in der Stadt der Liebe.